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Am 9.4. trafen sich Vertreter:innen des EHRI-AT-Konsortiums und internationale Expert:innen, um sich in einem Workshop über NS-Opferdatenbanken auszutauschen. Der von DÖW und Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus im Rahmen von EHRI-AT organisierte Workshop bot die Möglichkeit unterschiedliche Datenbanken in Österreich wie das Memorbuch Juden in St. Pölten (Benjamin Grilj, INJOEST), das entstehende digitale Memorbuch der NS-Opfer von Graz (Gerald Lamprecht, CJS), die aktualisierte Opferdatenbank des DÖW (Wolfgang Schellenbacher, DÖW) und die verschiedenen opferbezogenen Daten in den digitalen Angeboten des Nationalfonds (Peter Stadlbauer, Wolfgang Gasser und Michaela Niklas, Nationalfonds) miteinander zu vergleichen und über mögliche Verknüpfungen zu sprechen.

Am 26. Januar 2025 - am Vorabend des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz-Birkenau – wurde EHRI als ERIC gegründet. Dieses Europäische Forschungsinfrastruktur-Konsortium (ERIC) wird das Fundament für die zukünftige Holocaustforschung und -dokumentation in Europa und darüber hinaus bilden. Die feierliche Zeremonie fand im POLIN-Museum in Warschau statt, Vertreter:innen der 10 Gründungsmitglieder, langjährige EHRI-Projektmitglieder, Mitglieder der nationalen Konsortien und der breiteren EHRI-Community nahmen daran teil.

Die neue EHRI-Online-Edition „The Sunflower. History and Reception of a Literary Holocaust Testimony" des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien wurde am Dienstag, den 14. Januar mit einer Online-Veranstaltung gelauncht. Die Edition präsentiert archivarische Quellen zur Entstehung und zur Wirkung von Simon Wiesenthals Buch „Die Sonnenblume“ (1969/70) - einem zentralen Text der Holocaust-Education seit mehr als einem halben Jahrhundert. Die ausgewählten Dokumente, die zum ersten Mal veröffentlicht werden, sind in vier Kapitel unterteilt. Sie kontextualisieren Wiesenthals persönliche Erzählung über seine Erfahrungen im Konzentrationslager Janowska, zeichnen die Entstehung des Buches innerhalb eines internationalen Netzwerks von Intellektuellen und Herausgebern nach, stellen Verbindungen zu anderen Memoiren und literarischen Zeugnissen her und bieten neue Einblicke in das Nachleben des Buches im Bereich der Holocaust Education, in der Holocaustliteratur sowie im kulturellen Gedächtnis seit den 1960er Jahren.

2024 wurde das EHRI-Team am VWI von den Horizon Europe Projects TETTRIs & Skills4EOSC im Rahmen einer Case study zu „Open Collections Supporting Policy Goals“ interviewed, die Ergebnisse dieses Austauschs fanden Eingang in eine Broschüre zu Advancing evidence-based policymaking through Open Collections and Open Science Principles„.“ Ziel dieser Fallstudie ist es, aufzuzeigen, wie Open Collections durch die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) und das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) den Zugang zu Holocaust-bezogenen Ressourcen erleichtern und gleichzeitig evidenzbasiertes Policy-Making unterstützen.

Im Wintersemester integrieren bereits zwei EHRI-AT-Partnerinstitutionen, die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und das Centrum für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz, EHRI-Inhalte in ihre Lehrveranstaltungen. In dem vom Eva Pfanzelter geleiteten Seminar Zeitgeschichte „Holocaust digital. Opfer-/Täterforschung, digitale Spurensuchen, virtuelle Erinnerungskultur und Social Media Kampagnen“ werden EHRI-Einheiten zu Tools und Methoden der digitalen Holocaust-Forschung abgehalten.

Der Sammelband Connected Histories. Memories and Narratives in Digital Space ist in der DeGruyter Series Studies in Digital History and Hermeneutics erschienen. Die Beiträge gehen aus der ersten EHRI-AT-Konferenz hervor und untersuchen, wie die Geschichte des Holocaust und sein Gedenken im World Wide Web produziert, inszeniert und gerahmt werden – von Gedenkstätten, von Forschungseinrichtungen und von einzelnen Nutzer:innen.

Im Rahmen der Langen Nacht der Forschung in Wien am 24. Mai 2024 steuerte auch das österreichische Forschungsinfrastrukturkonsortium EHRI-AT eine Diskussionsrunde unter dem Titel „Der Holocaust in den Sozialen Medien – EHRI-AT im Gespräch” am VWI bei. Gemeinsam mit Eva Pfanzelter von der Universität Innsbruck und Marlene Wöckinger vom Mauthausen Memorial diskutierte unsere wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Florine Miez die Chancen und Herausforderungen der Geschichtsvermittlung.

Am 11. und am 12. April 2024 konnten Interessierte im Rahmen des 15. Österreichischen Zeitgeschichtetags „Zeitenwenden – Wendezeiten?“ an der Universität Graz am „Meet & Greet EHRI-AT“ teilnehmen: Fabio Rovigo und Marianne Windsperger (beide VWI) beantworteten vor Ort Fragen zu den verschiedenen Tools und Services von EHRI und stellten die künftigen Aufgaben des neu gegründeten österreichischen Konsortiums EHRI-AT vor.

Unter dem Titel “EHRI und Mikroarchive in Österreich“ fand am 4. März 2024 ein ganztägiger Workshop am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien statt. Das Institut präsentierte hier EHRIs Vorhaben, die Unterstützung für Mikroarchive zu verbessern und lud hierfür österreichische Mikroarchivinhaber:innen sowie Expert:innen ein, um Möglichkeiten und Herausforderungen einer Zusammenarbeit zu diskutieren.